Organisationen stehen oft vor der Wahl: den Fokus auf Personen oder Frameworks legen. Kleiner Spoiler: Frameworks sind nur Werkzeuge. Sie sind keine magischen Lösungen, die alles ins Lot bringen. Falsch eingesetzt blockieren sie Kreativität, verlangsamen Entscheidungen und lenken die Mitarbeitenden vom Fortschritt auf die Prozesse ab.
Dieser Artikel zeigt, warum es besser ist, Personen zu priorisieren, und stellt eine Methode vor, die Flexibilität mit gerade genug Struktur kombiniert, um Chaos zu vermeiden: Minimum Viable Agile (MVA).
Vergleich: Personenorientierte vs. Frameworkorientierte Kulturen
Organisationen neigen dazu, entweder ihren Personen oder ihren Frameworks den Vorrang zu geben. Diese Entscheidung beeinflusst, wie Teams arbeiten und Ergebnisse liefern. Hier ein Vergleich:
Personenorientiert | Frameworkorientiert |
Baut Vertrauen und Zusammenarbeit auf | Hält sich an festgelegte Schritte für Konsistenz |
Ermöglicht Teams, Entscheidungen zu treffen | Erfordert Genehmigung für jede Entscheidung |
Nutzt Feedback, um Prozesse zu verbessern | Behandelt Feedback wie eine Pflichtaufgabe |
Passt Frameworks an die Bedürfnisse der Teams an | Bleibt strikt bei festgelegten Regeln |
Stellt Personen über Werkzeuge | Stellt Werkzeuge und Prozesse über Personen |
Fördert Innovation und neue Ideen | Bleibt bei bewährten Methoden |
Misst Erfolg an sinnvollen Ergebnissen | Misst Erfolg an abgehakten Checklisten |
Führung setzt auf Vertrauen und Sicherheit | Führung sorgt für Einhaltung von Regeln |
Zusammenarbeit findet über Rollen hinweg statt | Zusammenarbeit wird durch Hierarchien bestimmt |
Verbesserungen passieren natürlich | Verbesserungen folgen strikten Zeitplänen |
Personenorientierte Kulturen lassen Teams sich entfalten und anpassen. Frameworkorientierte Kulturen bieten Vorhersehbarkeit, schränken aber oft die Kreativität ein.
Stärken und Schwächen der Ansätze
Personenorientierte Kulturen
Stärken:
Fördert kreatives Denken und neue Ideen.
Baut Vertrauen und stärkt die Moral der Teams.
Ermöglicht schnelle Anpassungen an Veränderungen.
Schwächen:
Kann zu Inkonsistenzen zwischen Teams führen.
Risiko der Fehlanpassung ohne gemeinsame Grundlage.
Frameworkorientierte Kulturen
Stärken:
Bietet klare Erwartungen und Struktur.
Reduziert Verwirrung durch definierte Prozesse.
Erleichtert Einarbeitung und Schulung.
Schwächen:
Begrenzt Kreativität und Innovation.
Verlangsamt Entscheidungen durch zu viele Regeln.
Frustriert Teams, wenn Prozesse zu einschränkend wirken.
Ein ausgewogener Ansatz: Flexibilität mit einer gemeinsamen Basis kombinieren
Du musst dich nicht zwischen den Extremen entscheiden. Minimum Viable Agile (MVA) vereint das Beste aus beiden Welten. Es schafft eine gemeinsame Grundlage für alle, während es Teams die Freiheit lässt, ihre Methoden anzupassen.
Was ist Minimum Viable Agile?
MVA überhäuft Teams nicht mit Regeln. Stattdessen definiert es die grundlegenden Prinzipien, Praktiken und Werkzeuge, die Teams brauchen, um abgestimmt zu bleiben. Darüber hinaus geht es um Flexibilität. Denk an MVA wie an ein Skelett: genug Struktur, um alles zusammenzuhalten, aber nicht so steif, dass Flexibilität verloren geht.
Kernelemente von MVA:
Gemeinsame Prioritäten: Einigung auf das, was wichtig ist. Die Teams entscheiden selbst, wie sie diese Prioritäten umsetzen.
Templates und Workflows: Grundlegende Templates sorgen für Transparenz, können aber an die Bedürfnisse der Teams angepasst werden.
Regelmäßige Überprüfungen: Regelmäßige Reviews stellen sicher, dass die Basis auf realem Feedback basiert und sich weiterentwickelt.
So funktioniert MVA in der Praxis:
Die Basis definieren: Festlegen, was unverzichtbar ist, z. B. eine gemeinsame Definition von „fertig“, um alle auf denselben Stand zu bringen.
Anpassung durch Teams: Teams passen die Basis an ihre Arbeitsweise an, sei es Kanban, Scrum oder etwas anderes.
Zusammenarbeit fördern: Eine gemeinsame Basis erleichtert die Zusammenarbeit zwischen Teams, da alle dieselbe Sprache sprechen.
Kontinuierlich überprüfen und anpassen: Teams überprüfen regelmäßig die Basis und passen sie an. Was funktioniert, bleibt. Was nicht funktioniert, wird geändert.
Warum dieser Ansatz funktioniert:
MVA bietet genug Struktur, um Chaos zu vermeiden, und gleichzeitig genug Freiheit, um Innovation zu ermöglichen. Es schafft ein Gleichgewicht zwischen Abstimmung und Anpassungsfähigkeit, sodass Teams ihre beste Arbeit leisten können.
Fazit
Die Balance zwischen personenorientierten und frameworkorientierten Ansätzen muss kein Kopfzerbrechen bereiten. Personen treiben Kreativität und Ergebnisse voran, während Frameworks Klarheit und Konsistenz bieten.
Minimum Viable Agile kombiniert die Stärken beider Ansätze, indem es eine gemeinsame Basis schafft, ohne Teams mit unnötigen Regeln zu überfordern.
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